Die SAP Business Data Cloud ist eine fortschrittliche SaaS-Plattform für die Verwaltung und Nutzung von Daten aus internen und externen Quellen. Diese Seite beantwortet alle Fragen rund um die Lösung.
Die SAP Business Data Cloud (kurz SAP BDC) ist eine neue, 2025 vorgestellte, vollständig verwaltete SaaS-Lösung für das Management von Daten. Auf der Plattform können Unternehmen Daten aus SAP-Systemen und externen Quellen zusammenführen, vereinheitlichen und verwalten. So entsteht eine solide Datengrundlage für fundierte Geschäftsentscheidungen. Zudem ist der Datenpool eine sehr gute Basis für den zuverlässigen Betrieb KI-basierter Anwendungen und Analysen.
Entstanden ist die SAP Business Data Cloud aus einer Partnerschaft zwischen SAP und Databricks. Bei Databricks handelt es sich um ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich auf Datenverarbeitung im Hinblick auf KI-Anwendungen spezialisiert hat. Kernprodukt des Anbieters ist eine cloudbasierte Lakehouse-Plattform, mit der große Datenmengen verwaltet und in Echtzeit analysiert werden können. Im Rahmen der Partnerschaft hat SAP diese Technologie in die SAP Business Data Cloud integriert.
Was das Produktportfolio betrifft, so ist die SAP BDC ein Teil der Data & Analytics-Suite von SAP. Dahinter verbirgt sich eine umfassende Sammlung verschiedener Lösungen, die Unternehmen bei der Verwaltung und Analyse von Daten unterstützen. Dazu zählen SAP Datasphere, SAP Analytics Cloud, SAP Business Warehouse und SAP BW/4HANA, Private Cloud Edition. Die SAP Business Data Cloud greift auf diese Teillösungen zu, wobei bestehende SAP-Datenhaltungslösungen unterstützt und auch BW-basierte Geschäftsdaten integriert werden können.
Besonders Unternehmen, die SAP BW on HANA nutzen, profitieren von der SAP Business Data Cloud. Denn die Plattform ermöglicht eine schrittweise Transformation nach BW/4HANA. Dabei gehen bestehende Datenstrukturen, Berichte und Datenmodelle nicht verloren. Wichtig ist diese Migration, weil ältere BW-Versionen von SAP langfristig nicht mehr unterstützt werden. Zudem besitzt BW/4HANA eine offene Architektur, die sich einfacher mit Cloud-Plattformen und Drittanbieter-Tools verknüpfen lässt.
Doch auch Unternehmen ohne SAP BW-System haben einen Mehrwert durch den Einsatz der SAP Business Data Cloud. Denn SAP BDC kann nicht nur auf Daten aus BW, sondern auch aus Quellen wie SAP Datasphere, Drittanbieter-Clouds und On-Premise-Systemen zurückgreifen. Durch die Kombination von Insight Apps (Frontend) und der Business Data Fabric (Backend) ermöglicht die SAP BDC somit die Umsetzung von Datenstrategien, ohne dabei von SAP BW abhängig zu sein.
Die SAP BDC kann in nahezu jedem Geschäftsbereich genutzt werden, um Analysen und Prognosen durchzuführen. Im Folgenden werden fünf zentrale Anwendungsbereiche der Plattform inklusive typischer Use Cases vorgestellt.
Die SAP Business Data Cloud optimiert Finanzprozesse durch Echtzeit-Analysen und KI-gestützte Prognosen. Unternehmen können dadurch in kurzer Zeit fundierte Entscheidungen treffen und Risiken minimieren.
Beispiele für konkrete Use Cases:
Zudem steigert SAP BDC die Transparenz und Effizienz in der Lieferkette durch operative Echtzeit-Einblicke. KI hilft auch in diesem Bereich, Risiken frühzeitig zu erkennen.
Beispiele für konkrete Use Cases:
Mit der SAP BDC erhalten Unternehmen zudem Transparenz über ihre Einkaufsprozesse. Ebenso können sie Kosten und Risiken in der Beschaffung minimieren.
Beispiele für konkrete Use Cases:
Weiterhin verknüpft die SAP BDC Personaldaten, Leistung und Geschäftsziele, um das Talentmanagement und HR-Analysen zu optimieren.
Beispiele für konkrete Use Cases:
Nicht zuletzt hilft die SAP BDC Unternehmen dabei, Kundendaten zu harmonisieren und personalisierte Erlebnisse zu schaffen.
Beispiele für konkrete Use Cases:
Die SAP BDC geht mit einer Reihe von Vorteilen einher. So haben Unternehmen häufig über viele Jahre eine komplexe Datenlandschaft aufgebaut, die sich nicht ohne Weiteres in eine moderne Cloud-Umgebung verlagern lassen. Hier setzt die SAP BDC an. Sie ermöglicht eine stufenweise Transformation BW on HANA (On-Premise) nach BW/4HANA (Cloud), ohne dass Unternehmen einen radikalen Schnitt durchführen müssen. Weiterhin fügt sich die SAP Business Data Cloud durch ihre sehr flexible und offene Architektur problemlos in bestehende Cloud-Datenlandschaften ein.
Abgesehen von den technologischen Vorteilen hat die Lösung selbstverständlich auch einen betriebswirtschaftlichen Nutzen. Allen voran ermöglicht sie bessere, datenbasierte Geschäftsentscheidungen durch Echtzeit-Analysen und -planungsfunktionen. Wichtige Weichenstellungen werden somit nicht länger auf Basis interner historischer Daten, sondern aufgrund aktueller Informationen aus mehreren Quellen (intern wie extern) vorgenommen.
Darüber hinaus integriert die SAP BDC Machine Learning (ML)- und Generative AI (GenAI)-Technologien von Databricks. Mit ML lassen sich zahlreiche Anwendungsfälle realisieren. Einige Beispiele sind:
Generative AI von Databricks geht über den Leistungsumfang von ML-Modellen hinaus. Statt nur bestehende Muster zu erkennen, kann GenAI neue Inhalte oder Empfehlungen eigenständig generieren. Einige Beispiele für Use Cases sind:
Die SAP Business Data Cloud ist der Kern der modernen SAP Data & Analytics Suite. Sie harmonisiert entscheidungsrelevante Daten aus SAP- und Non-SAP-Geschäftsanwendungen, um Data Engineering zu unterstützen und Business Analytics zu ermöglichen. Kompatibel ist die Plattform sowohl mit Datenquellen in der Private Cloud als auch in der Public Cloud. Zudem kann sie Unternehmensdaten aus On-Premise-Systemen auslesen.
Als Speichertechnologie für die SAP BDC-Daten fungiert Data Lake Files – eine Erweiterung des SAP HANA Cloud Data Lakes. Es handelt sich dabei um eine skalierbare Speicherlösung innerhalb der SAP HANA Cloud, die speziell für die Ablage großer Datenmengen entwickelt wurde. Dank Data Lake Files müssen die HANA-In-Memory-Kapazitäten nicht belastet werden, was Ressourcen spart und finanzielle Aufwände reduziert.
Die Funktionsweise der SAP Business Data Cloud basiert zudem auf mehreren Teilanwendungen. Wichtig sind dabei vor allem folgende Bausteine:
Die SAP Analytics Cloud (SAC) ist die integrierte Business Intelligence (BI)- und Planungsplattform in der SAP BDC. Sie ermöglicht es Unternehmen, Echtzeit-Datenanalysen durchzuführen, interaktive Dashboards zu erstellen und KI-gestützte Vorhersagen zu nutzen.
SAP Datasphere ist die Datenmanagement- und Virtualisierungsschicht innerhalb der SAP Business Data Cloud. Sie ermöglicht eine Integration von SAP- und Nicht-SAP-Datenquellen, ohne dass diese physisch verschoben werden müssen.
SAP Databricks bringt fortschrittliche Machine Learning (ML)- und Künstliche Intelligenz (KI)-Funktionen in die SAP BDC. Durch die enge Integration mit der Databricks Lakehouse-Plattform können Unternehmen große Datenmengen effizient verarbeiten, analysieren und für automatisierte Entscheidungsprozesse nutzen.
Joule AI ist eine KI-Engine von SAP, die in die SAP Business Data Cloud integriert wurde. Sie nutzt Generative AI (GenAI), um automatisierte Empfehlungen und Analysen bereitzustellen. Außerdem kann sie Entscheidungsvorlagen eigenständig generieren.
Die SAP Business Data Cloud (SAP BDC) und die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) existieren parallel. Sie verfolgen unterschiedliche Ziele, ergänzen sich aber in vielen Bereichen. Während SAP BDC als zentrale Datenmanagement- und Analyseplattform dient, ist SAP BTP eine technologische Plattform für Anwendungsentwicklung, Integration und Erweiterungen im SAP-Ökosystem.
Die SAP BTP kann Daten aus der SAP BDC für Unternehmensanwendungen nutzen. Als Bindeglied fungiert hierbei SAP Datasphere (ein Baustein der BDC). Weiterhin können Unternehmen KI-Modelle in SAP BDC (zum Beispiel durch Databricks) trainieren und die Ergebnisse sodann in SAP BTP-Anwendungen nutzen.
SAP setzt bei der SAP Business Data Cloud auf ein Modell mit zwei Komponenten:
Das bedeutet: Zunächst zahlen Unternehmen die genutzten Ressourcen, die sie innerhalb der BDC verbrauchen. Abgerechnet wird dabei über sogenannte Capacity Units, kurz CUs. Deren Berechnung basiert wiederum auf folgenden Faktoren:
Neben Kosten für die grundlegende Datenverarbeitung erhebt SAP Gebühren für die Nutzung erweiterter Analysetools (Insight-Apps). Diese vorgefertigten Anwendungen beinhalten Analysen und Dashboards für bestimmte Geschäftsbereiche oder Prozesse. Sie umfassen alle notwendigen Datenprodukte, semantischen Modelle und Berichte, um spezifische Themen zu analysieren. Notwendig sind sie nur, wenn Unternehmen Analysen realisieren möchten, die über den Standard-Funktionsumfang der BDC hinausgehen.
Die SAP Business Data Cloud (BDC) führt zudem zu einer grundlegenden Änderung in der Lizenzierung von SAP BW/4HANA: Zukünftig wird BW/4HANA nicht mehr als eigenständiges Produkt lizenziert, sondern ausschließlich unter den Lizenzbedingungen der SAP Business Data Cloud angeboten. Das heißt: Als Teil der BDC wird auch BW/4HANA künftig über Capacity Units – und somit nutzungsabhängig – abgerechnet.
Aktuell (Stand März 2025) ist noch keine offizielle Testversion der SAP Business Data Cloud verfügbar. Vielmehr befindet sich die Plattform seit dem ersten Quartal 2025 in einer „kontrollierten allgemeinen Verfügbarkeit“ (GA). Das heißt, sie ist zunächst nur für ausgewählte SAP-Kunden zugänglich. Interessierte, die die Funktionen der SAP BDC dennoch bereits kennenlernen möchten, können sich auf der SAP-Website interaktive Produktführungen und Demos ansehen. Ebenso veranstaltet SAP voraussichtlich verschiedene Webinare und Events, in denen die SAP BDC näher vorgestellt wird.
Sie planen die Einführung von SAP S/4HANA? Sie möchten professionell und effizient beraten und unterstützt werden?